Ortsgeschichte

Brambauer war bis zur Herrschaft Napoleons 1813 eine Bauerschaft im Einflussbereich der Grafen von Dortmund, später der Stadt Dortmund. Wuchs die Bevölkerungszahl im 19. Jahrhundert unter anderem durch eine verbesserte Hygiene und Nahrungsmittelversorgung nur langsam auf wenige hundert, explodierte sie förmlich mit dem Produktionsbeginn der Zeche Minister Achenbach im Jahr 1900 binnen weniger Jahre auf über 10.000. Naturgemäß veränderte die Ansiedlung ihr Gesicht radikal. War es bis dahin nur eine Ansammlung einzelner Gehöfte, die Brambauerschaft, entwickelte sich nun eine Kleinstadt. Siedlungen, sog. Kolonien, wurden für die Bergarbeiterfamilien gebaut, darunter von 1904 bis 1912 die „Neue Kolonie Minister Achenbach“ im Südosten des Ortes. Der Name rührt von einer weiteren Kolonie im Nordwesten des Ortes her, der „Alten Kolonie“ , deren Bau wenige Jahre früher begann. Für die Neue Kolonie entwarf das Architekturbüro „D & K Schulze” aus Dortmund 22 unterschiedliche Gebäudeformen . Die Fassaden mit ihren hellen Putz- und roten Sichtziegelfeldern sind unabhängig vom Haustyp ebenfalls bemerkenswert variabel gestaltet. Das Straßenbild wirkt dadurch abwechslungsreich, obwohl die Häuser in der jeweiligen Zeile in einer Flucht stehen und dieselbe Höhe sowie annähernd dieselbe überbaute Fläche aufweisen.

Zwischen 1914 und 1928 war Brambauer eigenständig und Sitz des „Amtes Brambauer“, zu dem auch Brechten und Holthausen gehörten. Dann wurde der Ort nach Lünen eingemeindet. Die Bevölkerung wuchs bis in die 1950er Jahre auf über 20.000. Die Zeche Minister Achenbach erreichte mit 6702 Mitarbeitern 1957 ihre höchste Arbeitnehmerzahl. Sieben Schachtanlagen waren zeitweise gleichzeitig in Betrieb. Mit der ersten Kohlekrise 1957/58 schrumpfte die Belegschaft dann langsam, bis schließlich 1992 die Zeche geschlossen wurde.